Das Navi

Auto fahren wir seit Jahren,
haben uns auch oft verfahren,
doch damit ist jetzt mal Schluss,
denn das Navi ist ein Muss.

Vom Hofer trag ich eins nach Haus,
der Peter packt’s gleich freudig aus.
Zum Gerät g’hört auch ein Stift,
mit dem man auf den Touchscreen trifft.

Der kugelt auf dem Tisch herum.
Kaum dreht man sich dann einmal um,
ist der Stift auch gleich verschwunden.
Wir suchen wie verrückt zwei Stunden.

Leeren auch den Mist noch aus –
kein Stift zu finden – ’s ist ein Graus.
Schließlich taucht er doch noch auf.
Wer legt den auf den Schreibtisch drauf?

Am Samstag wollen wir nun testen,
g’hört unser Navi zu den besten?
Wir geben Peters Wohnung ein
und setzen uns ins Auto rein.

Zu uns spricht jetzt ’ne nette Frau,
die weiß die Route ganz genau.
„Hier links, dann rechts, jetzt g’radeaus“,
so kommen wir zu Peters Haus.
Die Frau, sie red’t in einem fort,
und der Peter folgt sofort.

„Bei mir klappt’s sicher nicht so gut“,
denk ich voller Übermut.
Soll ich das einmal ausprobieren
und den Peter dirigieren?
„Ob er mir auch so folgen mag?“
Das ist es, was ich mich so frag‘.

Ich glaub, das lass ich lieber sein,
sonst ärgert’s mich noch ganz gemein.
Soll sie im Auto halt befehlen,
und damit den Peter quälen.
Er findet das sogar bequem,
und liebt sein Navigationssystem.

In mein Auto kommt so was nicht hinein,
ich verfahr‘ mich lieber ganz allein.
Und die Moral von der Geschicht:
Vorlieben gleichen sich halt nicht.