Das Paket

Es hat geläutet an der Tür,
ein Paketzusteller steht vor mir.
Er hat bei sich ein Riesenpackel
und schaut drein als wie ein Dackel.
Das Packel ist für die Frau Block,
die wohnt, wie ich, im 5. Stock.
Doch er kann sie nicht erreichen,
vielleicht ließ‘ ich mich ja erweichen,
zu übernehmen das Paket,
es wäre nett, wenn das so geht.

Und weil der Kerl mir tut leid
bin ich schnell dazu bereit.
Jetzt steht bei mir das blöde Trumm,
dauernd renn ich rundherum.
Die Block, die soll auf Urlaub sein.
Ich hoff, sie schaut bald bei mir rein,
denn das Packel stört mich schon.
Na, das hab‘ ich jetzt davon.
Hilfsbereitschaft ist ja gut,
wenn man sich nicht schaden tut.

Gern wär‘ ich das Packel los,
doch wie schaffe ich das bloß?
Keiner hat die Block gesehen,
wie soll das nur weiter gehen?
Ich dräng mich am Paket vorbei,
denn es gibt den Weg nicht frei.
Hau mir dabei an das Bein,
wunderbar, das ist ja fein!
Das wird bestimmt ein blauer Fleck,
ich tret‘ das Packel in ein Eck.

So, jetzt ist es aus dem Weg,
zum Durchgeh’n bleibt ein schmaler Steg.
So wird’s die nächsten Tage geh’n,
was nachher kommt, das wird man seh’n.
Da, es läutet an der Tür
und dann steht die Block vor mir,
schnappt voll Freude ihr Paket,
fragt mich auch, wie’s mir so geht.
„Danke“, sag ich „wunderbar“
und zufällig ist das auch wahr.

Denn es ist ja wirklich ein Genuss,
dass ich nicht mehr Hindernis laufen muss.
Die Wohnung g’hört mir wieder ganz,
vor Freude mach‘ ich einen Tanz.
So kann man auch mit kleinen Sachen,
mir eine große Freude machen.