Die Grießnockerlkatastrophe
Grießnockerl, wie Oma sie gemacht,
hab ich als Geschenk mir ausgedacht.
Weil der Grieß mir ausgegangen,
kann ich nicht gleich anfangen.
Das Resterl wird zu wenig sein,
da kauf ich lieber neuen ein.
Am Montag ich zum Hofer geh,
doch den „Goldgrieß“ ich nicht seh.
Ich hab ’nen and’ren dann genommen,
so hat das Verhängnis erst begonnen.
Ich rühre Ei und Rama an,
wie ich es immer schon getan.
Jetzt kommt der Grieß langsam dazu,
da verlässt mich meine Ruh‘.
Der ist aber nicht sehr fein,
das könnte jetzt ein Fehler sein!
Unverzagt mache ich weiter,
nicht wie sonst entspannt und heiter.
Jetzt muss die Masse richtig rasten,
ich hol den Topf jetzt aus dem Kasten.
Misstrauisch schau ich die Masse an,
das hab ich früher nie getan.
Ziemlich fest kommt sie mir vor,
ich kratz mich zweifelnd hinterm Ohr.
Das Wasser kocht und das ist fein,
jetzt müssen die Nockerl noch hinein.
Ich lass sie eine Weile wallen
und hoffe, dass sie nicht zerfallen.
Nach 10 Minuten Ziehen
sind sie doch recht gut gediehen.
Nun sollten die Nockerl fertig sein,
ganz zufrieden schau ich drein.
Ich fange die Nockerl flink heraus,
lege sie auf einem Teller auf.
Jetzt müssen sie noch auskühlen,
dann kann ich sie in eine Box einfüllen.
6 übrige Nockerl esse ich morgen,
nun vergess ich alle Sorgen.
Jetzt trink ich eine Flasche Bier
und weiß – die Nockerl schmecken mir.
Doch am nächsten Tag – oh welch ein Graus!
Wie schau’n denn diese Nockerl aus?
Weich und flaumig sind die nicht,
ich verziehe mein Gesicht!
Viel zu hart sind die geworden,
dafür verdien‘ ich keinen Orden!
Ich schäme mich ganz fürchterlich,
ganz schön blamiert habe ich mich!
Was lernt man aus der blöden G’schicht:
Bewährte Zutaten ändert man nicht!
Was tut nun der beschämte Wicht?
Er macht darüber ein Gedicht.