Haxel

Wie’s manchmal so im Leben geht,
hat’s mir mein Fußgelenk verdreht.
Seither tut der Fuß mir weh
wenn ich geh‘ oder lang steh‘.
Kann keine großen Sprünge machen,
da vergeht mir nun das Lachen.

Haxel macht sich schrecklich wichtig,
bestimmt genau, was für mich richtig.
Muss zu Hause sitzen still,
weil mein Haxel das so will.
Es nützt nichts, wenn ich fluch‘ und strampf‘,
das ist ein aussichtsloser Kampf.

Viel Geduld sollt‘ ich halt haben,
doch das g’hört nicht zu meinen Gaben.
„Ob ich das wohl lernen kann?“,
frag ich also jedermann.
„Es wird gar nicht anders gehen.“
Ob ich’s schaff‘ – wir werden sehen.

Haxel – Fortsetzung
Haxel tut noch immer weh,
wenn ich einmal länger geh‘.
Meine Freundin, die weiß Rat:
„Jetzt hilft dir nur ein Osteopath.“
Also geh‘ ich zu dem Mann
und frag, ob er mir helfen kann.

Der schaut sich Haxel lange an,
drückt und zieht auch fest daran.
Haxel soll sich erst entspannen,
dann zieht auch der Schmerz von dannen.
Ich soll mit den Zehen wippen,
auch mal auf die Fersen kippen.

Das entspannt das ganze Bein,
Haxel wird dann schmerzfrei sein.
Mir fehlen Kraft und Gleichgewicht,
doch ohne üben geht es nicht.
Auf den Zehen soll ich stehen,
das gibt den Beinen Kraft zum Gehen.

Dann das nur auf einem Bein,
das andre zieh‘ ich langsam ein.
Ich wackle ganz schön hin und her,
diese Übung ist sehr schwer.
Am Anfang halt ich mich halt an,
bleib steh’n so lange ich das kann.

So ein Storch, der kann das besser,
doch ich bin kein Fröschefresser.
Doch ich übe fleißig weiter,
na, die nächste Zeit wird heiter.
Auch beim Kochen kann ich üben,
schneid einbeinig halt die gelben Rüben.

Das sieht ein bisschen komisch aus,
doch ich mach‘ mir nichts daraus.
Zum Rühren brauch ich auch nicht beide Beine,
Probleme gibt’s da sicher keine.
Ein Koch, der steht auf einem Bein,
der muss schon was Besond’res sein.

Das gab’s auf der Welt noch nicht,
ich tu’s für Kraft und Gleichgewicht.
Hab ich erst Kraft und Stabilität,
das Gehen wieder super geht.

Haxels Happyend
Haxel ist so gut wie neu,
worüber ich mich narrisch freu‘.
G’hör jetzt wieder zu den G’sunden,
zieh‘ bald wieder meine Runden,
geh‘ in die Natur hinaus,
und bald ist auch der Winter aus.

Wenn dann wieder Blumen sprießen,
werd‘ ich das Leben voll genießen.
Werde in der Sonne sitzen,
unterhalten mich mit neuen Witzen.
Für Reisen neue Pläne machen,
und über jeden Unsinn lachen.

Werde Schmerz und Frust vergessen,
’ne Menge Schokolade essen
und pfeifen auf jede Art Diät,
egal, wohin der Trend auch geht.
Hör auf mit jedem Schlankheitswahn,
genieße alles, was ich kann.

Will auf meinen Körper hören,
und nicht auf falsche Götzen schwören.
Er wird mir dann schon sagen,
was er will und kann vertragen.
Werd‘ ich auch ein wenig rund,
na egal, hauptsach‘ gesund.

Was nützt die schlankeste Figur,
ist man dann mieselsüchtig nur.
Ich muss nur mir selbst gefallen,
und nicht den ganzen anderen allen.
So, wie ich bin, bin ich ok,
tu mir nicht mit Stress noch weh.

Ich weiß, ich hab‘ nicht ewig Zeit,
doch das Ende ist noch weit.
Ich will die Zeit, die bleibt, voll nutzen,
und nicht mich selber runterputzen,
weil ich nicht ausschau‘ wie ein Star,
als ob dies jemals wichtig war.

Für meine Freunde bin ich richtig,
und nur das allein ist wichtig.
Sollt‘ jemand and’rer Meinung sein,
der behalt‘ sie doch für sich allein!