Die Hitzewelle

„Das ist eine Affenhitz“,
sag ich laut während ich schwitz.
Am Rücken läuft ein Bächlein munter,
vom Ohr da fällt ein Tropfen runter.

Während ich am Sessel pick,
steht das Wasser im Genick.
Ich reibe meinen Körper trocken,
ganz verklebt sind meine Locken.

Ein schöner Anblick bin ich nicht,
doch das hat heut‘ kein Gewicht.
Nach Schönheit kann ich heut nicht streben,
es geht ums nackte Überleben.

Die Konzentration ist nicht von Dauer,
denn das Hirn wird langsam sauer.
Ich sehne mich nach kühlem Regen.
Ja, ein Gewitter wär‘ ein Segen.

Doch weit und breit kein Regenschauer,
denn der Himmel ist ein blauer.
„Regenwolken seid willkommen!
Wo seid ihr nur hingekommen?

Wir brauchen dringend euch in Wien,
bitte zieht doch ganz schnell hin!“
Wenn’s so heiß ist, dürsten wir,
drum kauf ich eine Kiste Bier.

Schenk mir gleich ein Kühles ein,
denn Austrocknen – das darf nicht sein!
Das erste Bier ist gleich verdunst‘,
bei der Hitze keine Kunst.

Also muss ein Zweites her,
die Kiste ist ja noch nicht leer.
Geht’s dir vielleicht so wie mir?
Komm vorbei, kriegst auch ein Bier!