Einmal ein Mann sein
(Notlösung)
Wir geh’n in einem Park spazieren
zum Relaxen und fotografieren.
Kathi bleibt ganz plötzlich stehen,
will keinen Schritt mehr weitergehen
und sagt dann laut und gar nicht froh:
„Ich glaub, ich brauch jetzt schnell ein Klo.
Doch egal, wohin ich seh‘;
da ist nirgends ein WC.“
„Hab ich da nicht ein Schild gesehen?
Ich glaub, wir müssen da rauf gehen.“
Peter will behilflich sein
und mischt sich in die Sache ein.
„Schau, da vorne geht’s hinaus
und da steht rechts und links ein Haus.“
Und Katharina merkt mit Freude –
es sind öffentliche Gebäude:
ein Gericht, wo’s Strafverfahren machen
und eines für zivile Sachen.
In dieses treten wir dann ein.
Da sollt‘ ein Klo zu finden sein.
Es gibt hunderttausend Türen,
die alle nicht zum Ziele führen.
Jetzt schnell zur Information
und fragen dort – du weißt es schon.
Der Mann ist freundlich und er nickt
und hat die Kathi losgeschickt.
„Den Gang entlang und rechtsherum!“
Kathi schaut sich suchend um.
Doch sie kann kein Klo entdecken
obwohl sie schaut in alle Ecken.
Sie muss also nochmal fragen,
kann den Druck im Bauch kaum noch ertragen.
„Die Stiege dort, die geh’n Sie runter“,
erklärt ihr ein Beamter munter.
Dort unten endlich angekommen,
fühlt sie sich auf den Arm genommen.
Da gibt es ein WC für Herren –
wo denn dann die Damen wären?
Auf einer logisch passenden Tür
steht „Wachtmeister Dimpfel vom Revier“.
Kathi fasst einen Entschluss,
weil sie jetzt schon dringend muss:
„Weil ich halt nicht anders kann:
dann bin heut einmal ein Mann.“
Nach einem Erlebnis im Hamburger Park „Planten un Blomen“