Falsches Datum
Eine Freundin lädt mich ein,
zum Geburtstag soll das sein.
Im Kalender schreib ich’s auf
und freu‘ mich auch schon d’rauf.
Am Samstag bin ich losgegangen,
um zum Treffpunkt zu gelangen.
Gehe ins Lokal hinein
und bleib dort erst einmal allein.
Dann kommen doch auch and’re Leute,
doch wo ist die Freundin heute?
Schließlich rufe ich sie an:
„Hab ich mich in der Zeit vertan?“
„In’d Brennessel’n*), da sitze ich
und wart ’ne Weile schon auf dich.“
Da sagt sie – und ganz ohne Scherz:
„Doch nicht heute – erst im März.“
Und dann seh‘ ich, sie hat recht,
da wird mir gleich ein bisserl schlecht.
Geburtstag war im Februar,
so wie immer, jedes Jahr.
Den März, den hab ich überlesen,
bin ich wohl zu g’schwind gewesen.
Geh aus dem Lokal hinaus,
mit der U-Bahn fahr ich z’Haus.
Bin dann wieder bald daheim
und ich denke ganz geheim:
Ich will das ganze nicht bereu’n,
kann mich jetzt auf März halt freu’n.
Beim Datum hab ich mich geirrt.
so ist der Ballawatsch passiert.
Eine Moral hat diese G’schicht:
Beim Lesen sollt man hudeln nicht.
Termine sollt‘ man kontrollieren,
damit sie nicht ins Chaos führen.
Und schließlich geht mir auf ein Licht:
Das wird mal wieder ein Gedicht.
*) Lokal, wo wir uns treffen wollen