Ungebetene Gäste

Auf meiner Terrasse ist es schön,
das kann jedermann auch seh’n.
Herrlich ist die Blumenpracht,
die mir wirklich Freude macht.

Gut gedeiht hier der Schnittlauch
und einen Liebstöckl hab‘ ich auch.
Doch heute hab‘ ich was entdeckt,
das hat mich total erschreckt.

Viele Blätter sind zerfressen,
nein – ich hab‘ sie nicht gegessen.
Da gibt’s einen, dem das Grüne schmeckt,
doch ich hab‘ ihn bald entdeckt.

Ein schwarzer Käfer sitzt auf einem Strauch,
füllt mit Blättern seinen Bauch.
„He, hau ab du böser Wicht!
Kahl gefressen wird hier nicht!“

Schnell ich ins Gartencenter geh‘
und kaufe einen Schädlingsspray.
Mit dem sprüh ich die Pflanzen ein,
hoffentlich wird jetzt Ruhe sein.

Doch die Käfer geb’n nicht auf,
schon wieder sitzen welche drauf.
Nun geh‘ ich diese Viecher jagen,
ein harter Kampf wird ausgetragen.

Verbissen ich die Käfer jage,
die sind wirklich eine Plage!
Schon glaube ich, ich hab‘ gewonnen,
ist schon die Illusion zerronnen.

Denn gestern da ist was passiert,
das hat mich wirklich irritiert.
Am Abend sitze ich im Zimmer,
schau einen Krimi an – wie immer.

Da am Boden ist ein Fleck,
ich bekomme einen Schreck.
10 cm weg von mir,
sitzt so ein schwarzes Krabbeltier.

Mir scheint, der Käfer lacht mich aus,
na, dem mach ich den Garaus!
Mit ’nem Tuch pack ich ihn an,
hab ihn schnell ins Klo getan.

„So jetzt schwimmst du im Kanal,
ärgerst mich nicht noch einmal!“
Misstrauisch schaue ich mich um,
krabbelt da noch wer herum?

Ich glaub, der Spuk ist nun vorbei,
mein Zimmer, das ist käferfrei.
Ich lade gern mir Gäste ein,
nur dürfen’s keine Käfer sein.