Verschenktexte – 2. Teil
Programmiert
das Nebeneinander
oder Aneinandervorbei,
das so viele leben.
Schade um die vertanene Chance
auf ein echtes, starkes „WIR“,
das nur erwachsen
und bestehen kann,
aus einem lebendigen „ICH“
und einem lebendigen „DU“
Hoffnungen in Bezug auf dich
Ich halte meine Hoffnungen im Zaum,
sage ihnen oft,
sie sollen nicht so vorlaut sein.
Ich sehe meine Chancen lieber bescheiden,
dann ist die Enttäuschung nicht so groß.
Doch manchmal lehnt sich
die Hoffnung verdammt weit aus dem Fenster!

Wirkliche Freundschaft
Wenn du fortziehen musst,
Freunde verlassen,
dann mag es sein,
dass tausend Kilometer
einander trennen.
Aber im Herzen
gibt es keine Kilometer.
An einen Meister
im schnellen Wegsehen
„Qualm in den Augen!“
war mein Argument
auf deine Frage,
ob ich weine –
damit warst du
zufrieden,
genau wissend,
dass ich seit
Jahren nicht mehr rauche.
Ich wollte
dich fesseln,
und wusste doch,
dass Gefangene
ihren Wächter nicht lieben.
So habe ich
die Bänder gelöst,
und spüre nun,
wie gut es ist,
wenn keine Fesseln
an einer Liebe scheuern.
Nimm alles von mir
– heute –
aber meine nicht,
was ich dir heute gebe,
gehöre dir
folgerichtig (!)
auch morgen noch.

DIE BANDE ZWISCHEN UNS
Die Bande zwischen uns
sind nicht mehr zart.
Aus all deinen
Erwartungen und Wünschen
hast du ein Seil gedreht,
das mich
einschnürt, einengt
und oft den Atem nimmt.
Liebe aber muss atmen können.
Selbstachtung
Ich habe lange geweint
heute – deinetwegen.
Dann sah ich
mich im Spiegel,
fühlte mich
und wußte:
SO WILL ICH
NIE WIEDER DASTEHEN –
nicht einmal deinetwegen.
Bereuen tue ich nichts
Den Mantel der Gleichgültigkeit
habe ich ausgezogen.
So kann ich vieles spüren,
fühlen und aufnehmen,
was mich glücklich macht,
was sonst den Mantel
nicht durchdrang.
Jetzt kann ich auch
vieles sehen,
was ich sonst des
hochgeklappten Kragens wegen
übersah.
Doch seit ich den Mantel
nicht mehr trage,
spüre ich auch des öfteren
einen eisig kalten Hauch.
Abgekapselt
Man sagt über dich,
– ganz allgemein –
du seist verschlossen
und ein Herankommen
sei unmöglich.
So bemüht sich offensichtlich
niemand mehr,
den passenden Schlüssel
zu dir zu finden.
Dabei ist es
doch gar nicht so schwer,
die Tür zu öffnen,
auch wenn sie
etwas eingerostet ächzt.

Abseits der großen Straßen
Denkst du
auch manchmal,
es müsse doch
einen Weg geben,
auf dem wir
gemeinsam gehen
ein kleines Stück
vielleicht…
…auf dem es keine
Sperren und Fallgruben gibt
für Gefühle.
Sehnsucht
Schade, daß du nicht hier bist.
Ich friere hier am warmen Ofen,
finde es viel zu laut in dieser Stille.
Im Haus knackt es, was sonst vertraut,
bedrohlich; und selbst das Licht der Lampe
wirft heute Dunkelheit.
Ich finde, sogar die Blumen lassen
ihre Blätter hängen und ihre Blüten
sind verschlossen,
als ob sie schmollen.
Ich trinke guten Wein und
schmecke nichts als Flüssigkeit,
und bald fallen mir die Augen zu,
doch finde ich keine Ruhe,
meine Gedanken sind zu laut
in dieser Stille hier.
Jetzt dein Lächeln sehen,
deine Stimme hören
und spüren,
du bist da.
Unfähig, ehrlich zu sein
Ich habe geweint,
und alle sahen Lachtränen
in meinen Augen,
weil ich nach außen hin lachte.
Ich habe geschwiegen,
und alle dachten,
ich habe nichts zu sagen,
während es in mir schrie.
Ich habe geliebt,
aber du konntest es nicht wissen,
da ich dir Belangloses erzählte,
während in mir die Wellen der Liebe
an den Klippen der Angst zerbrachen.
Keine falschen Versprechungen
Laß uns unsere Liebe leben
und nicht nur Zukunft planen.
Wenn ich auch nicht versprechen kann,
»auf ewig dein zu sein«,
so ist es doch schon Wert,
allein uns die Hände zu halten.
Heute!

Ein wirklich lebendiger Mensch
kann sein wie ein Feuerwerk …
sprühend, beeindruckend, verpuffend,
hell, zischend, sanft, mit Fehlzündungen und
brillanten Effekten; –
die meisten kommen mir vor
wie nasse Knallfrösche.
Ade
Wir teilen die Zeit, die du „erübrigen“ kannst, –
nach Abzug aller Pflichten und Wünsche
fallen für mich die „Pausen“ ab.
… doch dein Pausenclown
will ich nicht mehr sein.
Deshalb „siehe oben“.
Es wäre
so einfach
dir zu sagen:
ICH MAG DICH.
Aber meine
Angst vor Ablehnung
hält mich gefangen –
ein Bild in einem Comic:
Meine Sprechblase bleibt leer.
LIEBESERKLÄRUNG – REALISTISCH
Ich bin bereit,
mit dir Wege zu suchen,
die wir gehen können.
Nicht bereit bin ich,
deinen Weg mit Verständnis
zu pflastern
und damit
so beschäftigt zu sein,
daß ich
von meinem Weg abkomme.
STEH ZU DIR
Lass‘ dich nicht verwirren
von dem Angebot der
Freuden, Strafen,
Versprechen und Möglichkeiten …
Lass‘ dich nicht aufhalten
durch Verbote, Regeln und Normen …
Geh‘ dort entlang,
wo Du meinst,
es verantworten zu können.
Tritt ruhig einmal
neben die Etikette
und Du wirst sehen,
daß du auch dort
gut stehen kannst.
BENUTZUNG NACH BEDARF?
Manche Leute
lassen ihre Mitmenschen
fallen
wie eine
aufgerauchte Zigarette –
achtlos,
ohne Kommentar,
weggeworfen wie eine Kippe.
… einige treten sie
dabei sogar
aus.

VOM STERBEN
Manche sterben durch Unfall.
Manche sterben durch Krankheit.
Manche sterben durch Gewalt.
Manche sterben an Altersschwäche.
Manche sterben durch ihre eigene Hand.
Viele sterben an Lieblosigkeit –
Das ist der schlimmste Tod,
weil man danach noch weiter lebt.
UNSICHERHEIT
Ich möchte dir etwas Liebes sagen,
und bin ironisch
oder total sachlich.
… Ich bin unsicher.
Ich möchte dich ganz fest umarmen,
und berühre dich
nur flüchtig.
… Ich bin unsicher.
Ich vermittle das Gefühl,
eine Wolke zu sein,
und läßt du dich fallen,
prallst du auf Stein.
Ich wär so gern die Wolke, aber
… ich bin unsicher.